Der Immobilienmarkt kann ein kompliziertes und herausforderndes Umfeld sein. Egal, ob Sie Ihre Immobilie verkaufen, kaufen oder einfach nur den aktuellen Wert wissen möchten, eine Bewertung ist unumgänglich. Doch welches Verfahren sollten Sie wählen? In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen die Unterschiede zwischen der Online-Bewertung, der Immobilienbewertung vor Ort und dem Gutachten vor.
Eine Online-Bewertung von Immobilien ist eine Methode zur Bestimmung des Marktwerts einer Immobilie, die auf einer automatisierten Analyse von Daten basiert. Die Funktionsweise besteht darin, dass Sie als Nutzer eine Reihe von Informationen über die Immobilie angeben, wie beispielsweise Lage, Größe und Ausstattung. Anschließend wird ein Algorithmus verwendet, um den Wert der Immobilie zu berechnen. Vorteile einer Online-Bewertung sind die schnelle Verfügbarkeit und niedrige Kosten im Vergleich zu einem Gutachten durch einen Sachverständigen. Nachteile können sein, dass sie keine individuellen Faktoren berücksichtigt und somit ungenau sein kann. Eine Online-Bewertung ist geeignet für schnelle und grobe Schätzungen des Immobilienwerts, jedoch nicht für eine genaue Bewertung bei komplexeren Objekten oder wenn spezielle Kenntnisse erforderlich sind. Für die “Durchschnitts-Immobilie” liefert der Algorithmus brauchbare Ergebnisse - typischerweise für eine erste Orientierung.
Wohin blicke ich von der Terrasse? Ins Grüne oder ins Gewerbegebiet? Wie laut ist es auf meinem Balkon? Wie ist das Umfeld der Immobilie bestellt? Das weiß der Algorithmus nicht. Das und viel mehr wirkt sich aber teils deutlich auf den Marktpreis einer Immobilie aus!
Deswegen gilt: Die Bedeutung einer persönlichen Einschätzung bei der Immobilienbewertung vor Ort ist nicht zu unterschätzen. Durch eine Besichtigung mit einem ortskundigen Experten können Aspekte wie Lage, Zustand und Ausstattung des Objekts besser beurteilt werden. Auch individuelle Faktoren wie die Umgebung oder besondere Merkmale des Hauses lassen sich vor Ort besser erfassen. Allerdings birgt die Bewertung vor Ort auch Nachteile, da sie mit einem höheren Zeitaufwand und Kosten verbunden ist. Empfehlenswert ist eine Bewertung vor Ort insbesondere bei komplexen Objekten oder wenn es um eine genaue Wertermittlung geht, zum Beispiel im Rahmen eines Verkaufs.
Ein Gutachten für eine Immobilie ist ein schriftliches Dokument, das von einem Sachverständigen erstellt wird und Informationen über den Zustand der Immobilie sowie deren Wert enthält. Es gibt verschiedene Arten von Gutachten, wie zum Beispiel Verkehrswertgutachten oder Schadensgutachten. Die Vorteile eines Gutachtens liegen darin, dass es eine objektive Bewertung der Immobilie liefert und bei Kauf- oder Verkaufsentscheidungen helfen kann. Auch im Fall einer Erbschaft oder Scheidung kann ein Gutachten sinnvoll sein, um Streitigkeiten zu vermeiden. Allerdings sind die Kosten für ein Gutachten nicht unerheblich und sollten daher abgewogen werden.
Sachwert, Ertragswert, Vergleichswert oder eine Kombination aus zwei davon?
Zusätzlich kann das “Bauchgefühl” eines erfahrenen Maklers mit langjährigen Marktkenntnissen bei der Einordnung der Ergebnisse helfen.
Bei der Wahl der Immobilienbewertungsmethode sollten Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen. Zunächst spielt die Art der Immobilie eine wichtige Rolle. Je nach Objekttyp können unterschiedliche Bewertungsverfahren angewendet werden, beispielsweise für Wohnhäuser oder Gewerbeimmobilien. Auch der Verwendungszweck der Bewertung ist entscheidend: Soll die Immobilie verkauft oder vermietet werden? Oder geht es um eine Finanzierung oder steuerliche Zwecke? Weiterhin müssen Sie das verfügbare Budget und den Zeitrahmen für die Bewertung beachten, da einige Methoden aufwendiger und kostenintensiver sind als andere. Eine sorgfältige Abwägung dieser Faktoren ermöglicht Ihnen eine fundierte Entscheidung bei der Wahl der passenden Bewertungsmethode.